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HistorischesFotoanstrich



Am 16.07.1908, verließ die erste S3/6 das Werk von Maffei in Hirschau bei München und wurde der K.Bay.Sts.B. übergaben. Anlaß genug für mich mal einen kleinen Beitrag über die schöne Maschine und ihre Spur N-Modelle hier zu verfassen.

Beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der bad. IV f erwachte in Bayern der Wunsch nach einer leistungsfähigen Pacific Lokomotive mit Vierzylinder Heißdampf Triebwerk. Auch erwies sich mittlerweile die seit 1903 in Dienst gestellte S3/5 als zu schwach vor den immer schwerer werdenden Zügen. Maffei erhielt den Zuschlag für einen Entwurf der bereits im Sommer 1907 zur Begutachtung vorgelegt wurde.
Die erste Maschine mit der Bahnnummer 3601 wurde nach Ablieferung umfangreichen Erprobungen auf der Strecke München-Salzburg unterzogen. Die zweite Maschine, 3602, wurde werbewirksam mit einem ockergelben Anstrich versehen und auf der Ausstellung "München 1908" der Öffentlichkeit präsentiert.

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Das Modell von Arnold im Vergleich mit seinem Vorbild. Von mir wurde der Vorwärmer zwischen 2. und 3. Kuppelachse entfernt, der Rahmen etwas filigraner gestaltet und der Tender mit einem 2. Drehgestell versehen. Wobei der Tender ansonsten nicht ganz dem Original der mit dieser ersten Bauserie gekuppelten Tender entspricht.
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Den beiden Prototypen folgten von Maffein in 14 Lieferserien (a bis n) noch 139 Maschinen in 5 Bauformen.
Unter anderem die Serien d und e mit einem Treibraddurchmesser von 2000 mm, die "Hochhaxigen". Die normalen S3/6 hatten einen Treibraddurchmesser von 1870 mm. Desweiteren gab es eine Lieferung an die Pfalzbahn (Serie g) mit einem ertwas reduziertem Radstand. Ab der Serie k erhielten die Maschinen eine gerade Führerhausvorderwand, wie auch schon die "Hochhaxigen". Obwohl bereits an die Gruppenverwaltung Bayern der Reichsbahn geliefert, kam die Serie k noch im Länderbahngrün daher.
Hier die 3655 (Serie i) von Arnold im Schnellzugdienst ...
Zu Zeiten der DRG wurden die Maschinen dann mit dem typischen schwarz/rotem Anstrich und Windleitblechen versehen.
Ihre wohl populärsten Einsätze hatte die S3/6 zu Zeiten der DRG wohl vor dem Rheingold ....
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Hier mal ein Modell der S3/6 gekoppelt mit dem Tender 2'2 T 31,7 mit zwei Drehgestellen, wie ihn die letzte Bauform teilweise besaß. Entnommen einem Arnoldmodell der ersten Auflage, bei dem er aber eigentlich fehl am Platze ist. Er ist ganz gut und stimmig detailliert und läßt sich ohne allzugroßen Aufwand an der Lok befestigen.
Die letzte Lieferserie (o) wurde von Henschel in Kassel fertiggestellt, da der Lokomotivbau bei Maffei eingestellt wurde. Trotz bereits eingeleiteter Beschaffung der Baureihen 01 und 02 kam es zu DRG Zeiten noch zur Bestellung von 40 Maschinen. Hier die 18 538 von Henschel im Fotolack.

Somit wurden insgesamt 159 Maschinen dieser Gattung beschafft, von denen aber einige nach dem ersten Weltkrieg als Reparationsleistung an Frankreich und Belgien abgegeben werden mußten.
Hier mal ein Vergleich des Modells von Arnold (oben), Trix (mitte) und einer Vorbildzeichnung.
Aus meiner Sicht trifft das Modell von Arnold die Proportionen des Vorbildes besser. Der Kessel beim Trixmodell erscheint mir etwas zu wuchtig, der Durchblick zwischen Kessel und Rahmen fehlt bei Trix, Durchmesser der Vorläufer ist zu klein und der des Nachläufers zu groß. Allerdings ist der originale Motor von Arnold nicht besonders. Aber ein Austausch gegen Faulhaber/Maxxon ist kein Problem und verleiht der Lok ausgezeichnete Fahreigenschaften. Die Zugkraft vom Arnoldmodell ist besser als vom Trixmodell. Wenn man die etwas plumpere Steuerung der Arnoldmaschine noch brüniert, kann die wesentlich ältere Konstruktion auch optisch sehr gut mit dem Trixmodell mithalten. Als Bonus besitzt das Arnoldmodell noch einen Rauchgenerator, der oft für einen schönen Aha-Effekt sorgt.